Ob Alarmanlagen, Überwachungskameras oder Rauch- und Wassermelder – mittels App ist es den Nutzern möglich, ganz bequem von unterwegs oder während des Urlaubs an einem weit entfernten Ort auf das System zuzugreifen, den aktuellen Status abzufragen und gegebenenfalls Änderungen vorzunehmen. Möglich macht diesen Komfort eine intelligente Sensorik, die es einer Smart-Home-Lösung selbst berührungslos erlaubt, auf verschiedene Veränderungen des Umfelds zu reagieren und den Zustand des Hauses genau zu überwachen. So lässt sich beispielsweise eine intelligente Heizungssteuerung idealerweise auch als Einbruchmeldeanlage nutzen: Bei Öffnung eines Fensters, schaltet sich die Heizung aufgrund einer energieeffizienten Einstellung automatisch ab. Wird zu diesem Zeitpunkt jedoch keiner der autorisierten Benutzer im Netzwerk registriert, informiert das System die abwesenden Administratoren über einen potenziellen Eindringling. Das Angebot solch nutzbringender Apps wird jedoch zunehmend größer und somit auch unübersichtlicher. Worauf ist also zu achten, damit ein intelligentes Sicherheitssystem nicht zu einem Unsicherheitssystem wird? Die Lösung sollte schließlich nicht nur smart, sondern auch sicher und zuverlässig sein.
Man muss kein IT-Spezialist sein, um ein Sicherheitssystem zu installieren und zu aktvieren. Dabei zu bedenken ist jedoch, dass selbst fundiertes Oberflächenwissen zu massiven Sicherheitsrisiken für das eigene Zuhause führen kann. Nach wie vor sind viele Nutzer relativ leichtfertig im Umgang mit Sicherheitssystemen per App. Die damit verbundenen Risiken werden oftmals ausgeblendet. Im professionellen Bereich werden intelligente Sicherheitssysteme zwar schon seit längerer Zeit erprobt – außer Acht gelassen sollte dabei jedoch nicht, dass es sich bei den Administratoren um geschultes Personal handelt. Vor allem die Vernetzung verschiedener Geräte untereinander, bietet potenziellen Angreifern viele Möglichkeiten, sich Zugang zum Tor des privaten Netzwerks – genauer gesagt dem Router – zu verschaffen, um beispielsweise eine Einbruchmeldeanlage deaktivieren zu können. Um dies zu vermeiden, sind entsprechende Routereinstellungen unerlässlich. Neben klaren Benutzerrechten und zugewiesenen Accounts sollte der Router daher ebenfalls mit einem starken Passwort gesichert sein.
Natürlich kommt es auch auf die Verwendung der richtigen Technologie an: Spanische Forscher haben auf einer Konferenz im Oktober demonstriert, wie sie vom Computer aus Haushalten, die einen vernetzten Stromzähler einsetzen, den Strom abdrehen oder die Stromrechnung manipulieren können. Auch eine Schadsoftware lasse sich auf diesem Weg in die Stromnetze einspeisen. Insofern sollte jeder Anwender den Rat von erfahrenen Experten nutzen, auch wenn oder gerade weil die Technologien zunehmend durch die „Plug & Play“-Fähigkeit das Gefühl vermittelt, ein Sicherheitssystem selbst installieren zu können.
Ein Expertentest in Deutschland erhältlicher Smart-Home-Systeme brachte durchwachsene Ergebnisse. Die Tester kamen zu dem Urteil, dass vier Systeme nur einen „niedrigen“ oder sogar nur „sehr niedrigen“ Schutz bieten und aktuell nur drei am Markt erhältliche Systeme für den Einsatz als Smart-Home-Sicherheitssystem zu empfehlen sind. Interessanterweise basieren alle diese Systeme auf einer technologischen Plattform. Wir bei sensor24 haben dieses System umfangreich getestet und können es unseren Kunden empfehlen, vorausgesetzt, die von uns empfohlenen Standardkonfigurationen hinsichtlich der Datenübertragung und -sicherheit werden berücksichtigt.
Um mögliche Sicherheitsrisiken und -lücken bereits im Vorfeld der Inbetriebnahme einer Smart-Home-Lösung zu vermeiden, besteht insbesondere im Feld der präventiven Maßnahmen weiterer Handlungsbedarf – ob Privathaushalt oder Unternehmen. Der Ansatz sollte dabei sein, dass mechanischer Schutz weiterhin vor elektronischer Erkennung steht. Bevor sich ein potenzieller Nutzer ausschließlich mit den vielfältigen Möglichkeiten intelligenter Sicherheitssysteme auseinandersetzt, sollte so etwa zunächst für ein zuverlässiges Schließsystem aller Türen und Fenster gesorgt sein. Damit nicht nur die digitale Eingangstür, sondern ebenfalls die Haustür jederzeit zuverlässig gesichert ist.