Stefan Stolt (30), Kreisläufer beim Handball-Ostsee-Spree-Ligisten SV Fortuna ´50 Neubrandenburg, spielt seit 1992 im Verein. Er hat Auf- und Abstiege, Spieler- und Trainerwechsel erlebt, und sich als nimmermüder Kämpfer bei den Fans beliebt gemacht. Im Büro seines Arbeitgebers Sensor24 auf dem Neubrandenburger Datzeberg sprach Stolt vor dem Heimspiel gegen Eberswalde (Sonnabend, 18.30 Uhr, Webasto-Arena) mit unserem Mitarbeiter Stefan Thoms auch über die aktuelle Situation bei den Fortuna-Handballern.
Stefan Stolt, im Handball haben Sie vom Linksaußen zum Kreisläufer „umgeschult“, beruflich arbeiten Sie als gelernter Bankkaufmann jetzt als Kundenbetreuer in einem Unternehmen für Sicherungssysteme. Welcher Wechsel war schwieriger?
Der berufliche, weil ich dort jetzt in einem komplett neuen Metier tätig bin. Es war „learning by doing.“ Anfangs bin ich mit den Technikern unterwegs gewesen, um die verschiedenen Systeme kennenzulernen, mittlerweile plane ich kleine und mittlere Anlagen selbstständig. Für die großen Kunden brauche ich noch die Hilfe der erfahrenen Kollegen. Es macht Spaß und ich lerne jeden Tag dazu, v.a. gesetzliche Vorschriften gibt es genug zu beachten.
em>Wieviel Spaß macht es sportlich in dieser Saison? Immerhin gab es bisher mehr Niederlagen als Siege, was für euch ja eher ungewöhnlich ist.
Die Stimmung in der Mannschaft ist nach wie vor sehr gut. In den vergangenen Jahren haben wir oft am Limit gespielt, und das funktioniert im Moment aus verschiedenen Gründen nicht. Jahre sind bzw. waren verletzt oder angeschlagen. Neue Spieler wie Fabio Pastor brauchen Zeit, sich einzugewöhnen. Außerdem wird die Liga immer stärker, da kann tatsächlich jeder jeden schlagen.
Wenn Sie zurückblicken auf die Zeit als Handballer bei Fortuna…was war am schönsten?
Als wir vor 11-12 Jahren mit einer ganz jungen Mannschaft in der damaligen Regionalliga gespielt haben. Torben Ehlers war schon dabei, Marcel Effenberger, Gregor Levold, Daniel Holtz, wir sind fast komplett aus der A-Jugend zu den Männern gekommen. Damals war ich der jüngste, mittlerweile bin ich zum zweitältesten Spieler geworden. Aber eines hat sich kaum geändert – der Teamgeist zählt nach wie vor zu unseren großen Stärken.
Ihr steht jetzt auf Platz 8, was ist in dieser Saison noch zu erwarten?
Wir wollen Eberswalde besiegen, und dann in Rudow endlich auch auswärts mal wieder gewinnen. Wenn wir es schaffen, bis Saisonende auf konstant gutem Niveau zu spielen, dann klettern wir vielleicht noch 1-2 Tabellenplätze hoch.
Text: Stefan Thoms; Foto: Heiko Brosin